PROJEKT: Die Wiederherstellung der Lebensräume für die Sumpfwühlmaus *Microtus oeconomus mehelyi

Teriologen* aus der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Comenius Universität in Bratislava widmen sich bereits über zehn Jahre dem Studium der nordischen Wühlmaus. Sie untersuchen ihn im Gelände aber auch mit Molekularmethoden im Labor.

Das Monitoring im Gelände bringt elementare Informationen über ihr Vorkommen. Dieser Teil der Forschung ist wegen des schwer zugänglichen Geländes im Schilfbewuchs zeitlich und körperlich anspruchsvoll. Die Spezialkleidung muss wasserfest sein und das Gesicht muss vor lästigen Insekten mit einem Netz geschützt sein. Während des Projektes Microtus II wird es möglich sein, Angaben über ihr genaues Vorkommen mithilfe von Telemetrie zu gewinnen, welche die Trasse ihrer Bewegung in der Landschaft detailliert kartieren wird. Eine Wühlmaus zu fangen und einen kleinen Sender an ihr zu befestigen ist eine mehrtägige Arbeit. Ein erfolgreiches Abfangen in eine Lebendfalle ist nicht sofort garantiert, daher muss jeder Zoologe ein wenig geduldig sein. Jedem Einzeltier wird eine biologische Probe entnommen, die in ein geeignetes Medium hinterlegt wird. Aus der entnommenen Probe kann die DNA isoliert und mittels molekularer Methoden die Kondition der einzelnen Populationen bewertet werden. Unsere Teriologen interessiert beispielsweise auch, inwieweit die Populationen der Wühlmaus auf beiden Donauufern miteinander verbunden sind und ob der Fluss für sie eine unüberwindbare Barriere bildet.

Diese seltenen Wühlmäuse bewohnen nurmehr die letzten Inseln kühlen und feuchten Seggenbewuchses an den Ufern von Feuchtgebieten und verlandenden toten Armen. Mit dem Rückgang dieser wertvollen Biotope ist das Weiterbestehen der nordischen Wühlmaus bei uns gefährdet. Wenn wir uns bewusst werden, wie sehr die Feuchtgebiete für uns wichtig sind, ist es an der Zeit, Maßnahmen zur Rettung von zumindest einigen dieser Standorte zu ergreifen.

* Wissenschaft, die sich mit Säugetieren (also auch mit der Wühlmaus) befasst, heißt Teriologie.

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