Seit Jahresanfang haben wir zusammen mit den Projektpartnern der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Comenius Uni und dem Staatlichen Naturschutz der SR eine regelmäßige Geländeüberwachung potenzieller Biokorridore – „Autobahnen“ der nordischen Wühlmaus gestartet. So wie wir keine Autobahnverbindung von Bratislava nach Košice haben, vermisst auch die nordische Wühlmaus die Verbindung beider seiner Standorte. Durch die allmähliche Umwandlung von Feuchtgebieten in Agrarflächen verliert dieser kostbare Endemit Europas seine Refugien und seine Standorte werden immer mehr isoliert. Dank der vieljährigen Überwachung der Mitarbeiter der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Comenius Uni wissen wir, dass infolge intensiver Landwirtschaft und Entwässerung der Landschaft die Wühlmäuse in 3 gegenseitig wenig oder überhaupt nicht miteinander verbundene Bereiche gedrängt wurden. Die erste Gegend sind die Donauauen, die jedoch dank der allmählichen Austrocknung immer mehr zu einem unwirtlichen Rückzugsort für die Wühlmaus werden. Auf der anderen Seite der Donau befindet sich der zweite Standort mit dem Zentrum im Bereich der Sümpfe Čilížske sowie entlang des gleichnamigen Baches. Das dritte Zentrum ist das Alluvium der alten Nitra samt der Sumpfüberreste wie Listové jazero, Pohrebište oder das Feuchtgebiet Martovská mokraď.
Dank der nahezu einjährigen Erforschung potenzieller Biokorridore und „Trittsteine“ wurden aufgrund von Lebensraum-, räumlicher- aber auch der Besitzverhältnisse viele potenzielle Biokorridore vorgeschlagen. Folglich wurden sie in den letzten Wochen begangen und direkt vor Ort zu Fuß sowie mit Drohne kontrolliert, die uns eine bessere Sicht auf die Verbindungen einzelner Sumpffragmente ermöglicht. Wir sind überzeugt, dass die breitgefächerte fachliche Ausrichtung der Teilnehmer dieser Untersuchungen das Ermitteln der am beste geeigneten und wichtigsten Linien- und Flächenelemente gewährleistet. Danach werden wir deren geeigneten Zustand und die bestmögliche Konnektivität absichern, was die erneute Verbindung der drei wichtigsten Standorte der nordischen Wühlmaus gewährleisten sollte.
In der ersten Phase war die Untersuchung auf die Anknüpfung der Gegend rund um das Alluvium der alten Nitra an den Bereich rund um den Bach Čilížsky potok ausgerichtet, der nach langer Zeit wieder vollen Wasserstand führt. Der Bach Čilížsky potok (dessen unterer Abschnitt aus dem ersten LIFE Projekt zum Schutz der nordischen Wühlmaus erneuert wurde) ist einer der wichtigsten Biokorridore, der künftig auch dank seiner geplanten Verbindung mit dem Kanal der Teiche Číčovské rybníky zusammen mit dem Anlegen des Feuchtgebiets beim Kanal Lyon eine tragende Säule für die Konnektivität unter den Standorten des Vorkommens der nordischen Wühlmaus darstellen sollte. Weil wir nur dank der Zusammenschließung der jahrelang fragmentierten Populationen ein Genfluss gewährleisten, der zur Erhaltung gesunder Populationen dieser „Sumpfmäuse“ unerlässlich ist.